New F200/F450 – Souverän steuern mit Joystick

Der japanische Motorenhersteller Yamaha, in der Schweiz vertreten durch die Importeurin ProMot AG, legt zwei neue Modelle mit 200 PS und 450 PS vor. Sowie ein innerlich und äusserlich substanziell überarbeitetes Steuersystem, das erfreulich präzise arbeitet: den HelmMaster EX.

Wer kennt sie nicht, die Anspannung, wenn man alleine, mit einem hochwertigen Motorboot und eindrücklicher Leistung am Heck, einen unbekannten Hafen anläuft, um bei engen Platzverhältnissen anlegen zu wollen – unter den Blicken interessierter Zuschauer? Hafenkino pur. Kein Problem mehr mit dem HelmMaster EX. Der Praxis-Test mit unterschiedlichen Booten zeigt: Damit gelingen Manöver garantiert, egal ob Wellen oder Seitenwind die Lage erschweren.

Zuverlässige Funktionsweise: Yamaha hat die digitale Kommunikation zwischen dem neu gestalteten Joystick, einem Vetus-Bugstrahler sowie den zwei oder drei Aussenbordern im Heck derart verfeinert, dass insgesamt eine harmonische Antriebsentfaltung in jede Richtung resultiert. Eindrücklich, wie sich ein Boot auch sanft seitwärts verschieben lässt. Der Skipper kann ausser Acht lassen, ob ein Motor im Vor- und der andere im Rückwärtsgang arbeitet, ob Umschalten nötig ist. Es reicht, den Joystick locker mit zwei Fingern zu halten und ihn so zu verdrehen oder seitlich zu neigen, als wäre er das Boot, auf dem man steht – alles andere regeln komplexe Algorithmen und elektronische Stellmotoren. Und plötzlich kommt einem in den Sinn, dass zusätzliche Festmacherleinen nötig sein könnten – auch das ist kein Problem: Ein Knopfdruck auf die Taste «Staypoint» an der Basis des Joysticks, und das Boot wird präzis in seiner Ausrichtung und Position auf dem Wasser parkiert. Hierzu wird der Datenfluss zwischen den Antrieben im Heck und dem Bowthruster ergänzt mit Daten des bei der Installation vom HelmMaster EX kalibrierten Kompasses sowie des Garmin-GPS. Selbstverständlich lässt sich das Boot auch in voller Fahrt auf freier Wasserfläche mit dem Joystick steuern. Oder fürs Angeln quasi verankern: Taste «Fishpoint» drücken. Wahlweise mit Bug oder Heck zum Wind, wird das Boot am «Ankerpunkt» ohne Anker im Wind schwojen. Mit der Taste «Driftpoint» kann man das Boot in jeder gewünschten Ausrichtung driften lassen. Das gesamte System, inklusive der Verbindung mit dem Garmin-Kartenplotter und dem Yamaha-Autopiloten, ist offen: Alle Komponenten lassen sich nachträglich und stufenweise ergänzen, vorausgesetzt, die Motoren sind elektrisch gesteuert.

Mehr sanft geschaltete Power: Yamaha hatte mit dem vor fünf Jahren lancierten 425 PS starken V8-Aussenbordmotor, dem ersten auf dem Markt mit Direkteinspritzung, eine Marke gesetzt, die jetzt mit dem XTO 450 PS V8 (5,6 Liter Hubraum) noch übertroffen wird. Er ist leiser sowie effizienter geworden und der Schaltvorgang geschmeidiger: Das Schalten – in Verbindung mit dem Helm-Master EX geschieht es beim Manövrieren x-mal – ist dank der Verkleinerung der digitalen Inkremente, die den Vorgang steuern, angenehm sanft und leise. Der ebenfalls neue 200-PS-Antrieb (Vierzylinder, 2,8 Liter Hubraum) ist in drei Varianten erhältlich, wobei zwei davon dank ihrer elektrischen Steuerung mit dem HelmMaster EX kompatibel sind. Sämtliche neuen Yamaha-Aussenborder sind in edlem Grau oder Perlweiss erhältlich.